Testberichte beim Wingen verstehen

Aktuell drängen viele Marken auf den Markt und die Menge an unterschiedlichen Shapes nimmt auch innerhalb der Hersteller immer weiter zu. Zusätzlich zeigt sich, das einige Wings eher für Freeride, Freestyle oder Wave geeignet sind. Wie soll man da den Überblick behalten?

Natürlich gibt es auch Testberichte. Aber wie wird beispielsweise beim Wingsurfers Magazin eigentlich getestet? Der heutige Eintrag klärt dich auf, wie so ein Test abläuft, damit du in Zukunft Testberichte besser verstehen kannst.

So ein Test läuft über ziemlich lange, bevor du ihn überhaupt im fertigen Heft zu lesen bekommst. Gerne gehen dabei auch ein paar Monate ins Land. Das alles dient dazu, dass die Wings ausgiebig bei verschiedenen Bedingungen gegeneinander von verschiedenen Fahrern getestet werden können. Die Boards und Foils bleiben dabei gleich, um Unterschiede auf den Wing zurückführen zu können. Das Testteam deckt außerdem ein breites Spektrum an Gewicht und Fahrkönnen ab.

Nach welchen Kriterien wird denn nun ein Wing getestet?

Handling und Gewicht

Das Gewicht deines Wings lässt sich am einfachsten objektiv feststellen. Du musst ihn nur wiegen. Da Gewicht und Handling zusammenhängen können, ist dies nicht zu vernachlässigen. Sie müssen aber nicht zwingend zusammenhängen. Oft lässt sich ein leichterer Wing einfacher handeln. Genauso wichtig ist aber auch das Shape und dessen Einfluss zeigt sich erst im Einsatz. Der Wing mit dem geringsten Gewicht hat also nicht automatisch das beste Handling.

Du solltest beim Kauf deines nächsten Wings also nicht nur auf das Gewicht, sondern auch auf das Shape achten. Welches passt zu mir, meinen Vorlieben und meinem Einsatzbereich?

Anpumpen

Wie viel Energie muss ich investieren, damit mein Foil beim Wingen aus dem Wasser kommt? Hier gibt es große Unterschiede. Weichere Wings heben dich schneller aus dem Wasser und brauchen weniger Aktivität von dir. Bei härteren Wings musst du viel mehr tun, um aus dem Wasser zu kommen. Gleichzeitig kannst du eine viel höhere Endgeschwindigkeit erreichen, da diese Wings besser mit schnellen Foils harmonisieren.

Speed 

Dein Speed hängt nicht nur vom Wing sondern auch vom Foil ab. Je nach Shape des Foils sind höhere Geschwindigkeiten möglich. So erreicht die HA Serie von Naish eine deutlich höhere Geschwindigkeit als die MA Serie. Dein Wing muss dazu passen und ausreichend Druck bieten.

Verhalten im Gleiten

Wichtig ist nicht nur, wie schnell dich dein Wing ins Gleiten bringt, sondern auch wie er sich verhält, sobald du gleitest. Windsurfer kennen die Begrifflichkeit schon, dass der Druckpunkt wandert. Das kann dir auch mit deinem Wing passieren.

Genauso wichtig ist die Windrange, die dein Wing abdeckt. Aktuelle Wings decke eine deutlich höhere Range ab als noch ihre Vorgänger. Eine größere Windrange deines Wings bedeutet für dich, dass du deutlich weniger Material mit zum Strand nehmen musst, da du deinen Wing auch bei höheren oder niedrigeren Windstärken noch einsetzen kannst. So bekommst du noch mehr Zeit auf dem Wasser und hast länger Spaß, ohne einen anderen Wing aufbauen zu müssen.

Flugstabilität in der Welle

Auch das wird getestet, denn spätestens, wenn du mit deinem Wing in die Welle willst, ist entscheidend, dass dein Wing auch da eine gute Figur macht. Wichtig ist, dass du deinen Wing mitfliegen lassen kannst. Er sollte möglichst wenig Widerstand haben und ruhig in der Luft liegen, damit du dich voll auf die Welle konzentrieren kannst und wenig gebremst wirst.

Ob dein Wing ruhig in der Luft liegt, kannst du am Strand schon sehen, wenn du ihn hochhebst.

Im Wing Surfers Magazin 1/22 findest du nicht nur den Test aller Wings sondern auch am Ende jedes Berichts eine kurze Empfehlung, zu welchem Fahrer dieser Wing am besten passen könnte. Die dort besprochenen Wings von Naish und Cabrinha findest du dann natürlich bei uns im Shop.

Ich hoffe, ich konnte dir einige Hintergründe von Produkttestest erklären. Solltest du noch Fragen haben, schreib uns gern eine Nachricht oder ruf uns an.

Hang loose

Anja